WAG THE DOG

DER BÜROHUND ALS MITARBEITER

Der Hund möchte mit ins Büro

Auf den Hund gekommen

In Deutschland werden gut 10 Millionen Hunde gehalten. Einige davon sind aus dem Tierschutz, andere von Züchter/‑innen oder aus Privathaushalten. Menschen halten Hunde, weil sie eine besondere Beziehung zu ihnen haben. Hunde bereichern das Leben. Sie erfreuen, sind unvoreingenommen, nehmen die Menschen, wie sie sind. Auch während der Lockdowns haben sie die Menschen mit ihrem positiven Wesen unterstützt.

Vor allem im ersten Jahr der Pandemie zogen 600.000 Hunde in deutsche Wohnungen ein, um Herrchen oder Frauchen zu helfen, diese düstere Periode mit etwas mehr „Licht und Wärme“ zu überstehen. Nach der Pandemie ist nun wieder die Präsenz im Unternehmen anstatt Homeoffice angesagt. Dazu schreiben die Ruhr Nachrichten: „In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Frühjahr 2022, also nach der Aufhebung der Homeoffice-Pflicht, gab jeder vierte befragte Tierhalter an, Probleme mit der Betreuung seines Haustieres zu haben.“

Somit muss der Hund nun entweder in die Huta (Hundetagesstätte) bzw. zu Verwandten/Freunden oder, und zwar in den meisten Fällen: alleine zu Hause bleiben. Das kann er meistens für 4 Stunden. Alles, was darüber hinausgeht, wird schwierig und dem Tierwohl nicht immer gerecht. Schließlich suchen Hunde die Nähe zum (Bezugs-)Menschen. Sie sind nicht für das Alleinsein geschaffen und können Trennungsängste entwickeln. Es stellt sich demzufolge die Frage, wie Hund und Unternehmen unter einen Hut zu bringen sind, um dem Tierwohl gerecht zu werden. Ihr Hund möchte mit ins Büro.

Dieser Thematik widmen sich auch Vereine wie der Bundesverband Bürohund, der den 23. Juni 2023 als „internationalen Bürohundtag“  feierte und sogar Online-Schulungen dazu anbietet, wie der Hund im Unternehmen integriert werden kann. Darf er überhaupt im Office integriert werden?

Disclaimer – Dog friends only!

Dieser Artikel ist nicht (in erster Linie) an diejenigen gerichtet, die eine Hundehaar-Allergie oder große Angst vor Hunden haben. Vielleicht lässt sich für diese Menschen mein Beitrag auf ein anderes Haustier beziehen, das ihnen Freude bereitet.

Bürohund

Recht auf die Fellnase im Office?

Susi und Strolch beim Anwalt

Rechtlich haben Arbeitnehmer/‑innen keinen Anspruch darauf, ihren Hund mit zur Arbeit zu bringen. In kulanten Fällen lassen sich viele Arbeitgeber/‑innen auf Mitarbeiter im Fell ein.

Sie können Ihren Hund im Unternehmen also nicht einklagen. Deshalb ist es der beste Weg, mit Vorgesetzten und dem Team zu reden: Hat jemand eine Hundehaar-Allergie oder Angst vor Hunden? Dann wird es schwierig. Ansonsten bringen Sie Ihren Hund kurz zu Besuch mit, damit ihn alle sehen und erleben können. Sollte Ihre Fellnase dann doch willkommen sein, so ist es vorteilhaft, sich diese Duldung schriftlich geben zu lassen. Wenn es verbindlich geregelt ist, dann gilt: „Hat der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer das Mitbringen des Hundes jedoch ausdrücklich gestattet oder über längere Zeit sogar geduldet, so kann er die Anwesenheit des Hundes am Arbeitsplatz nur dann untersagen, wenn gewichtige Gründe gegen ein Verbleiben des Tieres vorliegen (Az.: 5 Ca 454/91).

Und: Wird das bei einem Hund über einen längeren Zeitraum geduldet, darf es auch anderen Mitarbeiter/‑innen aufgrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes nicht verweigert werden, es sei denn, sachliche Gründe rechtfertigen die unterschiedliche Behandlung.

In einer Vereinbarung („Dog Policy“) können sich alle Parteien außerdem darauf einigen, was der Hund darf und was nicht. Soll er bestimmte Räume (Teeküche, WC, Besprechungszimmer etc.) nicht betreten? Wo soll er gefüttert werden? Wo soll er sich bei Meetings seiner Bezugsperson aufhalten? Wo soll sein Hundebett stehen? An welchen Tagen darf er kommen und wann nicht? Darf er mit auf Betriebsausflüge? Wie ist es mit anderen Hunden im Unternehmen (gibt es hier ein Rotationsprinzip, wer wann seinen/ihren Hund mitbringen darf)? Wie viele Hunde dürfen anwesend sein? Was tun, wenn jemand mit einer Hundehaar-Allergie oder Angst vor Hunden eingestellt wird? In welchen Situationen ist ein Hundetraining ratsam? Wie lange darf eine Gassipause dauern, ohne dass die Bezugsperson die Einhaltung ihrer Kernarbeitszeiten vernachlässigt? Wer haftet für Schäden (die immer entstehen können)?

Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte die minimale Voraussetzung sein – ebenso, dass das Tier alle anderen Mitarbeiter/‑innen sowie Sie selbst nicht bei der Arbeit stört.

Bürohund

Der Hund als Bürokollege

Mein Partner mit der kalten Schnauze

Trotz aller rechtlichen Bedenken kann ein Hund im Unternehmen eine große Bereicherung sein. Insofern er keine „Kläff-Maschine“ oder gar apathisch ist, sorgt er für gute Laune und ein freundliches Miteinander. Es bringt einen positiven Geist in Ihr Office – der Funke springt schnell über. Selbst der grummeligste Kollege kann sich locker machen, wenn die Fellnase ihn anstupst.

Auch in Stresssituationen wirken Hunde beruhigend. Abgesehen davon sind die Hundehalter/‑innen nicht gestresst, wenn sie den Hund bei sich haben dürfen und nicht immer auf die Uhr sehen (weil sie rechtzeitig nach Hause kommen müssen).

Laut dem Bundesverband Bürohund führt „das Streicheln und Ansehen eines Hundes […] zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin. Oxytocin senkt den Anteil von Insulin und Cortisol (Stresssenkung) und fördert die Produktion des Glückshormons Dopamin.“

Hunde animieren weiterhin alle Menschen im Unternehmen zur Kommunikation: Man spricht über den Hund und hat ein schönes gemeinsames Thema. Summa summarum sind Hunde im Office zeitgemäß. Das manager magazin hat eine Top Ten der hundefreundlichsten Branchen erstellen lassen. Auf Platz 1 befindet sich die innovative Internet- und Multimediabranche.

Bürohund

Der Hund als Potenzialentfalter

Das Glück hat vier Pfoten

Ebenfalls zeitgemäß und unser zentrales Thema ist die eigene Potenzialentfaltung. Hier können Hunde auch eine wichtige Rolle spielen. Sie sind zwar von Natur aus Gewohnheitstiere, die sich gerne an feste Abläufe (Fressenszeit, Gassigänge) und Plätze gewöhnen. Sie neigen aber stets dazu, unvorhergesehene Verhaltensweisen zu zeigen oder Routinen zu ändern. Erinnern Sie sich? Für den High Performance Prozess sind Gewohnheiten wie Klebstoff. In diesem Sinne bringen Hunde neuen Input und erziehen Sie zu Flexibilität und zur Improvisation.

Hunde bewegen Sie – vor allem körperlich. Sie sind ein enormer Fitnessfaktor, 24/7 bei Wind und Wetter. Je mehr Sie sich bewegen, umso mehr freut sich Ihre Fellnase. Diese Freude überträgt sich auf Sie. Diese Motivation fehlt vielen Menschen, die sich jedes Mal zum Joggen quälen müssen oder sich gleich für ein anderes Tier entscheiden: den inneren Schweinehund.

Doch nicht nur die körperliche Betätigung erhöht Ihr Energielevel als Herrchen oder Frauchen. Hunde können auch viel mit Meditation und Ruhe anfangen. Sie sind achtsamer, als wir Menschen es je sein können. Durch ihre ruhige Art (sie schlafen bis zu 20 Stunden am Tag) unterstützen sie eine ruhige, entspannte Atmosphäre.

Fellnasen sorgen in allen Lebenslagen für viel Freude und Glück. Sie besitzen energetisch einen guten Geist. Sie wollen nichts Böses. Ein Hund kann nur so gut oder schlecht erzogen sein, wie er es gelernt hat. Will heißen: Wer seinen Hund schlecht oder nicht artgerecht behandelt, bekommt eben das von ihm gespiegelt – ebenso, wenn Sie gestresst oder hippelig sind. Demzufolge zeigt die Fellnase Ihnen, wo Sie sich weiterentwickeln können – vorausgesetzt, Sie sind offen dafür und lassen sich auf diesen „Hund-Performance-Prozess“ ein.

Wag the Dog

Der Hund als Brötchengeber

Es gibt sogar den umgekehrten Fall, dass Menschen „Mitarbeiter/‑innen von Hunden“ sind.

Das betrifft viele wichtige Einsatzbereiche für die Vierbeiner, in denen sie „menschliche Begleitung“ für ihren Job benötigen: beim Zoll, um Drogen und andere verbotene Einfuhrgüter aufzuspüren, als Retter von verschütteten Menschen in Erdbebengebieten, als Wachhunde, als Spürhunde für verschwundene Menschen und auch Gegenstände, als Minensuchhunde, als Blindenhunde, als Begleithunde für psychisch kranke Menschen, als Schwimmhunde, um Ertrinkende zu retten, als Lawinen-Bergungshunde, als Trüffel-Suchhunde, als Jagdhunde, als Treibhunde, als Hütehunde für Schafe, als Assistenzhunde für Menschen mit Schwerbehinderung, als Zirkushunde, als Fotomodell-Hunde, als Deckrüden in der Zucht usw.

 In diesen Fällen ist der Hund der „Arbeitgeber“ bzw. „Brötchenverdiener“, wenn auch nicht der Weisungsbefugte. Wer in einem dieser Jobs arbeiten will, muss sich mit und für den Hund qualifizieren. Alles ist an dem Vierbeiner ausgerichtet. Beim Bürohund ist es genau umgekehrt.

Bürohund

Wow! WAU!

In 3 bis 5 Schritten zum Bürohund

Für Sie als Führungskraft

  • Finden Sie heraus, wer einen Hund hat und wie die Akzeptanz im Team ist.
  • Setzen Sie eine „Dog Policy“ für alle Mitarbeiter/‑innen auf und gehen Sie damit nach außen.
  • Laden Sie professionelle Unterstützung für ein Bürohund-Coaching ein.

Für Sie als Mitarbeiter/‑in

  • Stellen Sie zuerst Ihren Hund im Unternehmen kurz vor, damit alle ihn kennenlernen und wissen, worüber gesprochen wird.
  • Finden Sie im Team heraus, wie die Akzeptanz Ihres Hundes ist.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Chef / Ihrer Chefin und tragen Sie alle genannten Argumente vor.
  • Verständigen Sie sich auf eine schriftliche Vereinbarung, was Ihr Hund darf und was nicht.
  • Schlagen Sie vor, dass ein Bürohund-Coach Ihr Team schult.

Grenzen überspringen

Einen Versuch ist es immer wert

Seien Sie mutig und innovativ. Schaffen Sie als Entrepreneur/‑in oder Führungskraft Fakten. Setzen Sie mit einer durchdachten „Dog Policy“ ein Ausrufezeichen: Im besten Fall lädt das Unternehmen eine(n) Coach(in) ein, der oder die alle Mitarbeiter/‑innen im Umgang mit einem Bürohund schult. Das fördert die Mitarbeiterzufriedenheit und die Menschen fühlen sich von Ihnen gesehen. Eine „Dog Policy“ ist ein besonderes Aushängeschild für jedes Business.

Ein dickes Wuff an Arthur, dem Beagle meiner Geschäftsführerin!

Bürohund
 Ihr  Eberhard Wagemann 

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