Der stille Weg zum erfolgreichen Business
Es gibt immer weniger Orte, die nicht von Auto-, Bau-, Industrie- oder anderem Lärm erfasst werden. Dort, wo viele Menschen unterwegs sind, ist es laut. Auch polternde, streitende oder musizierende Nachbarn erhöhen den Stress, insbesondere wenn das Zuhause ein Ort der Ruhe und Entspannung sein soll. Laut dem Informationsdienst Wissenschaft ist Lärm „für viele Menschen das Umweltproblem ‚Nummer eins‘. Rund 80 % der Deutschen fühlen sich durch Straßenverkehr, knapp 50 % durch Fluglärm, um die 30 % von Nachbarschaftslärm und etwa 20 % durch Industrie- und Gewerbelärm belästigt.“
Das gilt nicht nur im privaten Bereich, sondern ebenso im Business. Großraumbüros können bis zu 80 Dezibelerreichen. Das ist die Lautstärke eines durchschnittlichen Staubsaugers. Eine Folge von zu viel Lautstärke unter Stress ist die Volkskrankheit Tinnitus – ein stetes Grundrauschen oder Pfeifen in den Ohren, das als nahezu unheilbar gilt. Lärm verstärkt Stress und macht auf Dauer krank. Versuchen Sie sich mal zu konzentrieren, wenn neben Ihnen ein Staubsauger in Betrieb ist, Ihr Mitarbeiter ohne Punkt und Komma lautstark telefoniert und Sie von der Straße ständig Gehupe und Motorgeheule hören.
Stress kommt umso mehr hinzu, wenn konzentriertes Arbeiten unter Zeitdruck aufgrund von Lärm bzw. rücksichtslosem, lautem Verhalten anderer nicht mehr möglich ist. Ein Aufeinanderachten wird immer schwieriger, je mehr Menschen an einem Ort zusammenarbeiten.
Demzufolge gilt es nicht ohne Grund als erwiesen, dass in Open-Plan- und Shared-Desk-Offices im Vergleich zu Einzelbüros ein fast doppelt so hoher Krankenstand erreicht wird. Ruhe, die ich hier synonym mit Stille verwende (selbst wenn Stille auch eine spirituelle Note hat und die Begriffe Ruhe und Stille in der Akustik leicht unterschiedliche Bedeutungen haben), ist als menschliches Grundbedürfnis zu einem kostbaren Gut geworden – nicht nur volkswirtschaftlich-unternehmerisch und psychosozial-gesundheitlich, sondern auch als Voraussetzung für Potenzialentfaltung und unternehmerischen Erfolg. Sehen wir uns die Stille genauer an.
Die Stille nach dem Schuss
Warum Ruhe eine Herausforderung ist
Ruhe bzw. Stille ist ein Begriff mit vielen Schattierungen und nicht immer positiv besetzt. Nehmen Sie die sprichwörtliche Ruhe nach dem Sturm, wenn Sie ein bewegendes Ereignis überstanden haben, in Stille verfallen oder gar traumatisiert sind. Auch die Trauer ist ein Zustand, in dem die meisten Menschen Ruhe suchen. Die Stille schafft hier Platz für den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen. Nicht ohne Grund ist der Friedhof ein Ort der Ruhe und des Friedens.
Ruhe oder Stille kann mit Einsamkeit einhergehen. Denken Sie beispielsweise an die Isolationshaft im Gefängnis, bei der einzelne Häftlinge von jeglichen äußeren Reizen abgeschirmt werden (sensorische Deprivation). Stellen Sie sich vor, über Wochen in einem weißen Raum mit dicken Mauern eingesperrt zu sein, in dem kein Geräusch zu vernehmen ist. Hier kann die Stille erdrückend wirken. Für Menschen, die sich einsam fühlen, kann sie das Gefühl des Alleinseins verstärken.
Es gibt auch eine „laute“ Stille: Wer kennt nicht das Schweigen in einer peinlichen Situation? Hier wird die Stille als Mittel der Kommunikation eingesetzt. Man teilt sich mit, indem man demonstrativ nichts von sich gibt. Dieses Nichtsagen mit Ausrufezeichen ist eine deutliche Geste. Gleiches gilt für die Enthaltung bei einer Abstimmung: Sie schweigen und treffen dadurch eine bestimmte Aussage bzw. positionieren sich.
Aus der Ruhesituation kann das Gefühl der Langeweile entstehen. Diese umfasst Momente der Unbewusstheit zu und mit sich selbst. Der Geist geht auf Stand-by. In „langweiligen“ Momenten können die Menschen nichts mit sich anfangen, da sie gewohnt sind, bespaßt, bedient und beschäftigt zu werden – ein Resultat der modernen Konsumgesellschaft. Nach Marcuse (Triebstruktur und Gesellschaft) ist unser Bedürfnis, (im weitesten Sinn) zu konsumieren, zu unserer zweiten Natur geworden. „Abschalten“ entspannt und Kaufen macht (kurzfristig) glücklich. Das Haben steht über dem Sein. Will heißen: Warum sehen wir fern? Warum lenken wir uns mit Dingen wie Shopping, Social-Media-Konsum oder anderen Passivitäten ab? Wann sind wir in der Lage, Stille zu ertragen? Muss man sie überhaupt „ertragen“? Wenn uns das schwerfällt, liegt es daran, dass wir in unserem Alltag der Stille nicht genügend Raum geben. Die einen ertragen Stille nur, die anderen genießen sie.
Damit sind wir bei der High Performance Potenzialentfaltung. Um Stille zu akzeptieren und für sich selbst produktiv zu nutzen, brauchen Sie einen Raum und Bewusstsein. Dafür ist es wichtig, sich täglich Zeit zu nehmen und diese sinnvoll zu gestalten: mit Meditation, Offenheit und einem höheren Geist. Wie schaffen Sie das? Beginnen Sie bei sich selbst.
Potenzialentfaltungsübung:
Mit Ihrem Handy sind Sie permanent auf Abruf. Es ist die stete Verbindung zur Außenwelt, zu anderen Menschen. Auch wenn jetzt gerade niemand anruft oder eine Nachricht schreibt – es könnte in 10 Minuten anders sein. Dieses kleine Gerät bestimmt mit, wann Sie Ruhe haben und wann nicht.
Suchen Sie sich einen ruhigen, angenehmen Platz und schalten Sie Ihr Handy für 1 Stunde aus. Was geht Ihnen durch den Kopf? Was könnten Sie nun versäumen? Werden Sie unruhig bei dem Gedanken, jetzt nicht erreichbar zu sein? Wiederholen Sie diese Übung täglich und genießen Sie ein Stück Freiheit ohne Ihr Handy.
Ruhe bewahren!
Wie Sie Ihre Kraftquellen aktivieren
Ruhe ist nicht nur das Gegenteil von Lärm, sondern ebenso von Stress. Beides hängt miteinander zusammen. Wir Deutschen sind rastlose Planer. Wir werden unruhig, wenn sich der Bus um 5 Minuten verspätet. Wir planen unseren Urlaub bereits ein Dreivierteljahr im Voraus. Unser Kalender ist meistens vollgepackt mit Terminen – das ganze Leben ist durchgetaktet und die Zeit damit in kleine Einheiten zerhackt. Vielleicht befriedigt unser durchorganisierter Alltag ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit: Wir möchten sicher ankommen, sicher in Urlaub fahren, sicher sein, dass wir ein Meeting nicht versäumen. Wir reservieren Zeit, die wir im Alltag nicht finden, weil uns die nötige Ruhe fehlt. Wo ist unsere Zeit und wo ist die Ruhe? Um Ruhe zu haben, brauchen wir die Zeit dafür.
Wie stellen Sie es nun an, im Alltag Ruhe zu finden? Bevor Sie in die Potenzialentfaltung voll einsteigen, sollten Sie klein anfangen. Das können die 5 Minuten morgens am Esstisch sein: Nur die Kerze brennt im noch dunklen Raum. Oder Sie gehen allein spazieren und reagieren nur mit einem freundlichen Kopfnicken, wenn Sie jemand grüßt. Sie sprechen niemanden an, um nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden, um einfach mit sich selbst und Ihren Gedanken allein zu sein.
Die Ruhe finden Sie in sich selbst: Wer es schafft, die Zeit bewusst zu erleben, kann Ruhe finden, während sie/er Dinge erledigt, unterwegs ist oder mit anderen Menschen zusammenkommt. Doch der Weg dorthin ist nicht einfach. Es kostet Überwindung, Zeiten und Orte zu suchen, an denen wir mit uns selbst in Stille allein sind. Manchmal bekommen Sie Ruhe geschenkt: Sie sind gezwungen zu warten, bis Sie irgendwann an der Reihe sind, oder Sie stehen an der Kasse in der Schlange. Genau diese paar Minuten sollten Sie als geschenkte Zeit betrachten, in der niemand etwas von Ihnen will. Dann können Sie ruhigen Gewissens sagen: Ich stehe jetzt hier und warte. Somit müssen Sie die rote Ampel nicht als Zwangspause erleben, sondern als Chance, auch innerlich abzubremsen und bewusst zum Stehen zu kommen.
Ein altes Sprichwort sagt, dass man nicht zu schnell reisen sollte, damit die Seele hinterherkommt. In diesem Sinne ist der Stau auf der Autobahn eine geschenkte Zeit. Gleiches gilt für den verspäteten Zug, auf den Sie warten – und sich nicht ärgern, sondern die Zeit bewusst für sich nutzen. Die Momente des unfreiwilligen Wartens lassen sich nicht vermeiden, wohl aber mit einem anderen Bewusstsein begreifen: als Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen. Somit existiert keine Langeweile. Es gibt nur unbewusste Momente, in denen Sie nichts mit sich selbst anzufangen wissen. Hier sollten Sie losgehen, um die Kraft der Ruhe zu erkunden. Hierfür empfehle ich Ihnen, zu meditieren.
Meditation im Kloster
Erfahrungsbericht einer Nonne.
Wer mit Meditation anfängt, beginnt innen ganz unruhig zu werden. Wenn ich jede Aktivität von außen abstelle, spüre ich, wie es innerlich erst mal richtig zur Sache geht: Ich grübele, was ich nachher tun muss oder vorher versäumt habe, ich beginne, an Leute zu denken, die ich noch ansprechen will, an Arbeit, die zu tun ist.
Doch je länger es dauert, desto mehr kann ich versuchen, immer wieder an diesen Punkt zurückzukommen, d. h., nur jetzt hier zu sein, mit meinem Atem. Vielleicht denke ich an ein Wort, das den Atem begleitet und das geeignet ist, mich wieder in die Gegenwart hineinzuholen. Ich sollte dabei nicht rückwärts denken an das, was war, und auch nicht vorwärts an das, was kommt. Es geht darum, nur in diesem Augenblick da zu sein. Alles andere hat später dann seine Berechtigung.
Den Augenblick der Stille bewusst wahrnehmen – zu solch einer inneren Präsenz zu finden, gelingt nicht immer. Sie zu finden, reinigt mich und bringt mich näher zu Gott. Manchmal hilft sogar Singen, um in diesen Zustand zu kommen. Nicht ohne Grund wird im Kloster seit jeher viel gesungen.
(Aus Diskretionsgründen erwähne ich hier weder den Namen der Nonne noch den des Klosters.)
Wer bewusst die Stille sucht und meditiert, ist zunächst mit der eigenen inneren Unruhe konfrontiert. Worüber genau soll man nachdenken? Sich zu sammeln und gelassen zu werden, fällt schwer. Deshalb suchen viele Menschen Klöster und Meditationszentren auf. Diese Orte werden zunehmend als Entschleunigungsoasen und Rückzugsbereiche vom Alltag geschätzt.
Meditation bedeutet vor allem, in Stille zu sich selbst zu finden und den Geist zu erweitern. Dabei nehmen Sie sich selbst und Ihre Umgebung aufmerksam wahr. Im bewussten Schweigen vergeht die Zeit langsamer und Sie erleben sie intensiver.
Der Spiegel
Stille Wasser sind tief
Zu einem einsamen Mönch kamen eines Tages Besucher. Sie fragten ihn: Welchen Sinn hat das Leben in der Stille? Der Mönch war gerade dabei, Wasser aus einer tiefen Zisterne zu schöpfen. Er sagte: Schaut in die Zisterne! Was seht ihr? Die Leute blickten in die tiefe Zisterne und sagten: Wir sehen nichts. Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch seine Besucher wieder auf: Schaut in die Zisterne! Was seht ihr?
Die Leute blickten wieder hinunter. Ja, jetzt sehen wir uns selber! Der Mönch sprach: Schaut, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selbst!
Stille als Businessbeschleuniger
Auf was Sie als Entrepreneur achten sollten
Wenn Sie als Führungskraft Ruhe ausstrahlen, so wirkt sich das auf Ihr Team und auf das ganze Unternehmen aus. Sie sind gelassener, stressresistenter und verfügen über ein höheres Energieniveau.
In Ruhe im Unternehmen zu arbeiten, setzt ebenfalls viele Energien frei. Dazu liegt es an Ihnen, hierfür die Möglichkeiten und Räume zu schaffen. Ganz abgesehen von den stressbedingten Krankheitsausfällen bringt ein „Konzept für Stille“ Ihr Business weit nach vorne. So gesehen zahlt sich jede Investition darin, mehr Ruhe in das Unternehmen zu bringen, aus.
Glückliche, zufriedene Mitarbeiter/‑innen geben ihre positiven Energien an Ihr Unternehmen zurück. Damit meine ich nicht ein virtuelles Wolkenkuckucksheim, sondern eine gelebte Unternehmenskultur, die auf eine nachhaltige Work-Balance setzt und den Mitarbeiter/‑innen Freude und Motivation anstatt Lärm und Stress bietet.
In diesem Sinne ist Stille eine Grundvoraussetzung, die eigene Potenzialentfaltung zu leben und im erfolgreichen Business zusammen im Team umzusetzen.
Stille als Potenzialentfaltung
In der Ruhe liegt die Kraft
Um es einfach auszudrücken: Unbewusst suchen wir die Stille. Dabei ist sie ein Alltagsgut und überall zu finden. Wir schaffen uns für sie sogar tagtäglich einen Raum. Nehmen Sie Ihr Schlafzimmer. Das ist Ihr Rückzugsraum für die Stille. Hier wollen Sie sich in der Ruhe geborgen fühlen und träumen. Darauf haben Sie ein Recht, denn Stille ist ein Grundrecht, das mit den Gesetzen gegen Ruhestörung geschützt wird.
Die Ruhe oder Stille ist eine Tür zu uns selbst, zur eigenen Potenzialentfaltung und damit zum gesunden, erfolgreichen Business. Je höher Ihr Energieniveau ist, umso besser können Sie die Ruhe in sich zulassen und produktiv nutzen. Die Werkzeuge hierfür erhalten Sie zuerst in meinen Energie-Retreats und ausführlicher in meinem Einzelcoaching.
Psssst! Ich freue mich auf Sie!
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