DIE HOHE KUNST, ZU FÜHREN, OHNE ZU FÜHREN – TEIL 4

Breaking the Waves

In diesem weiteren Update zur Führungspersönlichkeit gehe ich auf die Kunst, Regeln zu brechen, ein. Das ist umso wichtiger, wenn ein kalter Winter bevorsteht und die Energiepreise nach oben gehen. Es gibt ständig Veränderungen, denen wir uns als Entrepreneure stellen müssen. Das hat nicht zuletzt die Coronapandemie gezeigt. In diesem Sinne möchte ich in diesem Beitrag darauf eingehen, auf was es ankommt, wenn widrige Winde und hohe Wellen auf uns zukommen.

Neue Wege im Business

Warum neue Wege im Business notwendig sind

Breaking Bad

„Wenn ich immer alle Regeln befolgt hätte, hätte ich es nie zu etwas gebracht.“ Marilyn Monroe

Meine langjährigen Erfahrungen zeigen, dass Entrepreneure, Führungskräfte, Selbstständige bzw. Manager/innen 80–90 % ihrer Zeit damit verbringen, systemerhaltend zu arbeiten. Damit meine ich: das Bestehende nach konventioneller Logik zu verbessern. Im Grunde genommen ruhen sich diese Menschen vom (vergangenen) Erfolg aus und verwalten ihn nur noch – in der Hoffnung, dass sich die Welt nicht ändert und alles stets beim Alten bleibt.

Zu sehr halten wir an lieb gewonnenen Gewohnheiten fest, da sie uns (vermeintliche) Sicherheit geben. Aber sicher ist nur der Tod – auch auf das Business übertragen: Es hat beispielsweise lange Zeit gedauert, bis die letzten Videoverleih-Geschäfte von der Bildfläche und in der Insolvenz verschwunden sind, nachdem die ersten Streamingdienste aufgetaucht waren. Hier hat man vergeblich, ohne die Zeichen der Zeit zu erkennen, an alten Geschäftsmodellen festgehalten. Das gleiche Prinzip – wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit – das gilt auch für große Marken.

Wirtschaftlich wirkt sich ein systemerhaltender Stillstand erheblich auf Ihr Business aus. Der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Joseph Schumpeter sagte, dass die Ertragskraft eines jeden Unternehmens mit der Zeit abnimmt. Ich gehe sogar weiter und behaupte: Jedes Kerngeschäft, das sich nicht von Zeit zu Zeit grundlegend wandelt, beschwört den Rückgang seiner Ertragskraft und seiner Wettbewerbsstärke geradezu herauf. Dies gilt auch für Ihre persönlichen Transformationsprozesse. Ich nenne diesen Zustand „schrumpfende Wertschöpfer“. Andere Begriffe dazu lauten: Kümmerversion, Mittelmäßigkeit, Status-quo-Denken oder niedriges Energieniveau.

Innovative Führung heißt auch Regeln brechen

Warum der Blick über den Tellerrand wichtig ist

Breaking Glass

„Regeln sind nicht zwangsläufig heilig, Prinzipien sind es.“ Franklin D. Roosevelt

Es kann anders gehen und das sehen wir täglich am Markt. Dieser folgt nicht irgendwelchen starren Regeln, sondern bestimmten Prinzipien von Veränderung und Erneuerung.

Exponentielles Wachstum setzt gerade in der heutigen Zeit Wandel, Veränderung und Transformation voraus.

Vor meinen strahlenden, leuchtenden Augen sehe ich einen „Homo ludens“ (einen vor allem spielenden und dadurch schöpferischen Menschen), der vorurteilsfrei und mutig, aber sehr reflektiert Neues ausprobiert. Er oder sie wächst über sich hinaus, überwindet Ängste, überschreitet Grenzen und verlässt die eigene Komfortzone. Und jammert nicht.

Mutige Entrepreneure nutzen sogar Krisen und Lockdowns, um ihr Geschäftsmodell an die aktuellen Bedürfnisse und Widrigkeiten anzupassen. Geprüfte FFP2-Maske, Heizungsoptimierer für den gas-/energiepreisgebeutelten Winter oder neuartige Hygieneartikel für Krankenhäuser gefällig? Wer innovativ und flexibel ist, kann sein/ihr Business entsprechend anpassen oder notfalls sogar in eine ganz andere Branche wechseln und dort erfolgreich sein. Das klingt einfacher, als es ist.

Bei den Global Playern erkennen wir, wie schnell Wachstum verbunden mit Innovation sein kann. Beispiel Volvo: Einst waren die schwedischen Autobauer bekannt für ihre unzerstörbaren Benzin- und Dieselfahrzeuge. Nun satteln sie bis zum Jahr 2030 zu 100 % auf E-Antrieb um. Weiterhin hat Volvo ein neues, digitales Abosystem entwickelt, das aktuell die Automobilbranche aufrüttelt.
Auch Siemens hat die Segel 2011 neu gesetzt, als der Konzern offiziell aus der Atomwirtschaft ausgestiegen und in die erneuerbaren Energien eingestiegen ist. Nun entwickelt das Unternehmen einen elektrothermischen Speicher aus Vulkangestein, der auch für die Windenergie extrem effizient ist.

Ohne eine Krise schönreden zu wollen: Mal abgesehen von dem großen wirtschaftlichen Schaden, der aufgrund der Lockdowns (vor allem im Dienstleistungsgewerbe) entstanden ist, hat man es in kleinen Unternehmen sogar geschafft, sein Business auf einen Neustart vorzubereiten. Hotels und Gaststätten nutzten die Schließungen für überfällige Renovierungen, das Online-Business ist (zusammen mit Amazon und Lieferando) in sämtlichen Bereichen gewachsen, Medizintechnik und Bürodienstleister haben zugelegt, genauso wie das produzierende Gewerbe. 

Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Am Ende kommt heraus, dass nur diejenigen langfristig am Markt überleben, die das Prinzip verfolgen, mutig und offen für Innovationen zu sein. Das heißt vor allem: mit Gewohnheiten brechen – „Breaking Glass“ eben.

Tipps für Entrepreneure

Warum Sie als Entrepreneur mutig sein sollten

Have a break, have a Kitkat®

„Wenn du Regeln brichst, wird man sich an dich erinnern.“ Douglas MacArthur

„Break“ heißt zu Deutsch nicht nur „brechen“, sondern steht ebenfalls für „Pause“ oder für die Chance, Alltägliches in Frage zu stellen.

Damit meine ich Gewohnheiten als starre Abläufe, denen wir regelmäßig folgen. Im Wort „Regelmäßigkeit“ wiederum stecken die Begriffe „Regel“ und „Mäßigkeit“. Man funktioniert nach starren Regeln und ist eben „mäßig“. Frage: Wie läuft Ihr Business? Antwort: Wie immer mäßig. Regelmäßig eben. Genau das wollen wir nicht, denn Erfolg kann niemals mäßig oder aus starren Regeln entstanden sein.

Was heißt das für uns als High Performer/innen?

Wenn Unternehmen oder Menschen wirklich Neues wollen, sollten sie Dinge tun, die im Widerspruch zum Bekannten stehen. Neues kann in klassisch gemanagten Strukturen nur dann entstehen, wenn Abläufe missachtet und übergangen werden.

Schluss mit der „Schönwetterwirtschaft“! Es ist die strategische „zerstörerische Innovation“, die neue Geschäftsmodelle, neues Leben schafft. Sie übertritt Grenzen, insbesondere die geistigen, stört gewohnte Geschäftsmodelle und eingefahrene Lebenswege, bricht mit bekannten Regeln und schafft dadurch neue Märkte, zieht neue Kundengruppen an und startet Ihr neues, einzigartiges Business.

Vor allem sollten Regelbrüche Spaß machen. Sie haben etwas mit Herzblut zu tun. Sie sollten den Regelbruch in sich spüren und lieben. Ihr Herz muss stimmen.

Bitte beachten Sie: Die neuen Vorbilder sind nicht mehr die Bewahrer, sondern die Andersmacher. Wer tiefer in das Thema „Selbstfindung im Business“ einsteigen will, dem oder der empfehle ich meinen Artikel „Über die Grundlagen einer gesunden Selbstführung“.

Potenzialentfaltungsaufgabe

Was sind Ihre Regelbrüche? Reflektieren Sie gleich über diese Frage und notieren Sie sich Ihre ersten Impulse dazu handschriftlich.

Seien Sie mutig!

Klarheit als Führungskraft

Geben Sie die Richtung vor!

Klaras Fall

„Für mich gibt es nur eine Regel: klar zu sein. Bin ich es nicht, so stürzt meine Welt in sich zusammen.“ Stendhal

Last, but not least geht es um Klarheit mit sich selbst und gegenüber den Mitarbeiter/innen. Sind Sie dazu bereit, Ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und zu durchbrechen? Wissen Sie, wohin Sie mit Ihrem Business wollen und welche Werkzeuge Sie hierfür benötigen? Sind Sie so innovativ, flexibel und anpassungsfähig, auch bei widrigen Winden die Segel neu zu setzen?

Wenn nicht alles klar ist, dann stehe ich Ihnen mit meinem Business- oder Einzelcoaching und meinen Workshops gerne zur Seite.

Klare, energetische Grüße
 Ihr  Eberhard Wagemann 

Energie Retreat Fortgeschritten
Energie Retreat Basic
Special Retreat
Special Reatret
Energie Retreat Basic

1 Kommentar

  1. Hallo Herr Wagemann,
    danke für Ihre Inspiration! Ich bin seit rund 20 Jahren Auditor für Qualitätsmanagementsysteme nach ISO 9001 und muss jedes Jahr meinen Kunden dieselben Fragen stellen, deren Beantwortung von der Norm vorgegeben ist. Zumindestens bis heute hat es funktioniert, womit ich nicht beweisen wollte, dass Sie Unrecht hätten ;-).
    „Dank“ Corona habe ich mein Geschäft auf online (Zoom oder Teams) umgestellt, womit viel unproduktive Reisezeit entfällt.
    Aktuell arbeite ich daran, mir über Internet-Marketing ein weiteres Standbein aufzubauen.
    Von daher kommt Ihre Anregung gerade recht und ich freue mich auf Ihre Präsentation!
    Mit besten Grüßen
    Dietmar Knabe

    PS: Vorsorglich frage ich an, ob Sie oder Herr Wittmann eine Aufzeichnung zur Verfügung stellen. Danke im Voraus!

    Antworten

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