ALKOHOL & BUSINESS
DIE ROLLE DES ALKOHOLS FÜR ENTREPREURE.
Die Rolle des Alkohols im Business für Entrepreneure
Betrunken bei Vertragsunterzeichnung
»Wollte man ihnen, ihrer Trunksucht nachgebend, verschaffen, soviel sie wollen, so könnte man sie leichter durch ihr Laster als mit Waffen besiegen.«
Tacitus (im ersten Jahrhundert n. u. Z. in „Germania“ über unsere Vorfahren)
Ein guter Wein zum Geschäftsessen, das Feierabendbier nach der Arbeit, die Betriebsfeier, die im Saufgelage endet: Rund um das Business ist der Alkohol ein ständiger Begleiter. Alkohol lockert die Stimmung auf, lädt zur „Entspannung“ ein, schafft ein gemeinsames (Rausch-)„Erlebnis“ und führt Geschäftspartner zusammen. Einerseits gibt es immer mehr fitte Topmanager, die morgens joggen und gesunde Ernährung im Unternehmen propagieren, andererseits gibt es im Business zahlreiche strategische Situationen, in denen (abgesehen von den üblichen Betriebsevents) gezielt Alkohol eingesetzt wird – insbesondere im Vertrieb und/oder mit Geschäftspartnern.
Ausgerechnet dort, wo das Wort Alkohol seinen Ursprung hat (aus dem Antimonpulver „Al-Kuhl“ wurde „Al-Kuhul“), wird bei bzw. nach Vertragsabschluss lieber Tee serviert, als die Korken knallen zu lassen: in arabischen Ländern. Auch die Asiaten sind nicht als Trinker bekannt, da sehr viele von ihnen Alkohol schlichtweg nicht vertragen. Außerdem wollen sie ungern ihr Gesicht gegenüber dem ausländischen Geschäftspartner verlieren. So etwas wäre nach einer Flasche Rotwein der Fall.
Wie sollten wir als High Performer mit Alkohol umgehen und was genau macht er mit uns?
Ist Alkohol per se schädlich oder sollte man (wie in Frankreich üblich) zugunsten eines gesunden Herzens doch ein Glas Wein zum Essen trinken? Über diese Frage streitet sich die medizinische und naturheilkundliche Fachwelt. Gerne streite ich hier mit.
Die eine Seite: der „gut dosierte“ Alkoholkonsum
„Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot“
Zur Verminderung einer Alkoholabhängigkeit könnte es sinnvoll sein, mindestens einen Tag in der Woche keinen Alkohol zu trinken.“ Um das mit den Worten des Bestseller-Autors Bas Kast (Der Ernährungskompass. Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung, Bertelsmann, 2018, S. 60) auszudrücken:
„Kompletter Alkoholverzicht erhöht die Gefahr für einen Herzinfarkt um 30 Prozent. […] Moderater Alkoholkonsum erhöht darüber hinaus die Insulinempfindlichkeit und senkt das Diabetesrisiko.“ Für Frauen wird laut Kast mit gut dosiertem Alkohol sogar das Brustkrebsrisiko gesenkt, wenn dazu folsäurehaltige Lebensmittel (Brokkoli, Spargel, Linsen etc.) verzehrt werden.
Die andere Seite: der bedenkliche Alkoholkonsum
Hangover im Seniorenheim
Magnesium sorgt zudem für innere Ruhe und Gelassenheit. Es ist unter anderem für über 330 essenzielle enzymatische Prozesse in unserem Körper verantwortlich. Mit Alkohol bringen Sie also Chaos in diese Prozesse. Ist das nicht ein überzeugendes Argument gegen den angeblichen „Sanitäter in der Not“? Falls nein, dann lesen Sie weiter.
Das Risiko eines übermäßigen Alkoholkonsums und Histaminunverträglichkeit
Over the edge
Bei Histaminunverträglichkeit verstärkt sich das Problem mit dem Alkoholkonsum. Histamin kann ein problematischer Botenstoff sein, wenn es um alkoholische Getränke geht, die einen längeren Gärprozess haben. Rotwein hat einen bis zu 100-fach höheren Histamingehalt als Weißwein.
Selbst alkoholfreie Weine und Biere besitzen – ebenso wie manch andere vergorene, fermentierte oder durch Reifungsprozesse veredelte Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Salami oder gereifter Hartkäse) – eine hohe Histaminkonzentration. Wer mehr darüber lesen möchte, dem/der empfehle ich eine Seite der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz zum Thema.
Kommt es zur Histaminunverträglichkeit, so äußert sich das unter anderem in Juckreiz, Bauchschmerzen, Herzrasen und/oder Atembeschwerden. Auch psychisch wirkt sich diese Form der Alkoholunverträglichkeit bzw. regelmäßiger Alkoholkonsum aus.
Die physischen Gründe des Alkoholtrinkens
Der Geist aus der Flasche
Häufiger Anlass ist die Suche nach einem Hilfsmittel für die Bewältigung des Arbeitsalltags – eine mangelhafte Work-Life-Balance. Nicht ohne Grund spricht man vom „Feierabendbierchen“ oder trinkt den Cocktail auf der „After-Work-Party“, um in eine andere, vermeintlich heile Welt einzutauchen. Sobald weitere Gründe (persönliche Probleme) hinzukommen, treffen sie auf dieses tückische Bewältigungsmuster und verstärken den Alkoholkonsum. Im Ernstfall kann es zu Alkoholismus kommen, der mit kleinen, regelmäßigen Dosen beginnt und dann in schwere Abhängigkeit und den damit verbundenen sozialen Abstieg mündet. Möchten Sie heimlich jeden Morgen zittrig an der Flasche hängen bzw. Ihre „gute Laune“ erst nach ein paar großen Schluck Bier, Wein oder Schnaps spüren? Brauchen Sie im Meeting einen Alkohol-Booster? Deshalb: Lassen Sie diesen Geist besser in der Flasche! Sonst werden Sie selbst zur Flasche – beruflich und privat.
Machen Sie sich bewusst, dass Alkohol ein Energiefresser ist und Sie sich auch ohne Feierabendbier entspannen können. Gehen Sie an die Ursache des Verlangens und verbessern Sie Ihre Work-Life-Balance. Arbeiten Sie täglich an Ihren positiven Energien und nehmen Sie sich genug Zeit für sich selbst. Sie werden ausgeglichener und haben viel mehr Energie, um Großes zu schaffen. Dadurch senken Sie (wenn Sie über 50 bis 60 Jahre alt sind) viel besser Ihr Herzinfarktrisiko als mit einem Glas Wein, wie es von den Alkoholbefürwortern propagiert wird. Brechen Sie Gewohnheiten und Muster auf. Wenn Sie diese Nuss knacken, dann wartet im Kern eine schöne Überraschung auf Sie! Sie werden energetischer und fühlen sich topfit.
TRINKEN, BIS DIE ABMAHNUNG KOMMT:
ALKOHOLSUCHT ALS KÜNDIGUNGSGRUND
Laut arbeitsrecht.org sieht das Bundesarbeitsgericht (BAG) „in ständiger Rechtssprechung eine Alkoholerkrankung als krankheitsbedingten Kündigungsgrund an.“ Damit handele es sich um eine „personenbedingte und nicht um eine verhaltensbedingte Kündigung, wenn ein Arbeitnehmer alkoholkrank ist“ (siehe auch das auf der Seite beschriebene Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln (LAG) vom 17.05.2010, Az. 5 Sa 1072/09).
High Performer benötigen keinen Alkohol
Bringen Sie Ihr erfolgreiches Business nach Hause
Sie brauchen keine Bier-Flatrate bzw. keinen Wodka, um gemeinsam auf dem Tisch zu tanzen oder in der Karaoke-Bar lautstark die größten Hits von sich zu geben. Bei harten Wodkatrinkern haben Sie ohnehin keine Chance, mitzuhalten. Und auch in irischen Pubs beherrschen die Einheimischen das Um-die-Wette-Trinken sicher besser als Sie. Also: Bleiben Sie (nicht nur dann) abstinent, wenn es darauf ankommt. Dann fahren Sie Ihre Geschäftspartner nach Hause. Diese werden es Ihnen danken!
Die besten Drogen sind Ihre körpereigenen Glückshormone. Zeigen Sie Ihren ausländischen Geschäftspartnern, dass Sie als „Teutone“ oder „Teutonin“ nicht so leicht zu besiegen sind, wie es Tacitus in „Germania“ beschreibt. Ganz im Gegenteil:
Als High Performer/-in meistern Sie abstinent Situationen in allen Lebenslagen und behalten am Ende der Party sogar Ihren Führerschein.
Wenn Sie Ihre Gewohnheiten (Stichwort Klebstoff) in Frage stellen und Ihre Grenzen (nüchtern) überschreiten, können Sie nur gewinnen!
Ihr Eberhard Wagemann
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- Ist Rotwein gut für die Muskulatur? - […] eine positive wirkung zugeschrieben. Doch welche Rolle Alkohol im Business spielt, können Sie in diesem lesenswerten Artikel […]
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Auch wenn es irgendwo traurig ist – Alkohol ist auch meiner Erfahrung nach ein Erfolgsfaktor fürs Netzwerken und geschäftlichen Erfolg.
Wir haben immer wieder Klienten, die von einem Geschäftsessen alkoholisiert nach Hause gefahren sind – denn geplant war ja ein ursprünglich ein deutlich geringerer Konsum. Oft kommt es dann anders. Und so eine Konstellation ist natürlich bei jeder MPU schwer zu argumentieren, denn eigentlich muss man fast von Vorsatz sprechen.
Hallo Herr Wagemann,
interessanter Artikel. Vielen Dank für ihre Zeit. Ihr Coaching werde ich mir genauer Anschauen. Besten Dank. Markus
Hallo Herr Wagemann!
ein sehr spannender Artikel, wie ich finde. Alkohol und Business scheinen eine starke Wechselwirkung zu besitzen. Ich begleite Menschen, die Aufgrund einer Trunkenheitsfahrt ihren Führerschein verloren haben. Anders als man meinen könnte, stammen viele meiner Kunden eben nicht aus bildungsfernen Schichten. Sondern ganz im Gegenteil. Viele junge Durchstarter setzen sich auch nach dem einen oder anderen „Bier-zu-viel“ hinter das Lenkrad. Was man doch erstaunlich finden könnte, da man doch eigentlich davon ausgehen sollte, dass Menschen, die Beruflich alles im Griff haben, auch das Autofahren vom Alkohol trennen können. Aber ist Alkohol ist eben nicht nur ein Retter in der Not, sondern in -leider – vielen Fällen ein schleichender Zerstörer.
Viele Grüße aus Osnabrück und bleiben Sie gesund!