Die Kunst des Lächelns im Business

Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

„Wer alles mit einem Lächeln beginnt, dem wird das meiste gelingen.“ Dalai Lama

 Heute schon gelächelt oder gar gelacht? Das Lachen gehört zu den wichtigsten angeborenen Ausdrucksformen des Menschen. Wir lachen aus unterschiedlichen Gründen: in einer komischen oder erheiternden Situation, aus Verlegenheit oder gar Angst (Übersprunghandlung), zum Stressabbau oder weil wir eine Bindung festigen möchten. Zum Lachen gibt es auch Orte, wie das Varieté, das Kino oder das Theater. Wir sehen uns bei Netflix und Co Komödien an und klicken bei Facebook, Instagram und TikTok auf lustige Videos oder Cartoons. Humorvolle Situationen werden dabei meist konsumiert und weniger selbst im Alltag aktiv geschaffen. Der (weiter-)erzählte Witz, der uns etwas schauspielerische Bemühung abverlangt (durch Intonation, Mimik und Gestik), ist nahezu ausgestorben. Lausbubenstreiche kennen die Kinder heute nicht mehr. Humorvolle Spieleabende am heimischen Tisch mussten der Gaming-Szene weichen.

 Manchmal lachen Menschen auch aus Häme, Schadenfreude oder Überheblichkeit. Dabei ist ein charmantes Lächeln bzw. ein kraftvolles Lachen eine hohe Emotion, die positive Energien freisetzt.

Wir lachen zu wenig. Oder haben wir zu wenig zu lachen?

 Keine Sorge, ich will weder zur Albernheit aufrufen, noch sollen Sie als High Performer/‑in die Komikerrolle einnehmen oder gar zur Lachnummer werden. In diesem Beitrag geht es mir um die Bedeutung der positiven Energie des Lachens für Ihre mentale sowie körperliche Gesundheit und natürlich für Ihr Business. Dazu möchte ich erst etwas weiter ausholen.

Lachen

Lachen in der Menschheitsgeschichte

Till und seine Gesellen

„Das Lachen verrät den Charakter.“ Molière

Genealogisch gesehen erfährt das Lachen im Verlauf der Geschichte stets unterschiedliche Facetten und Einordnungen. Dabei ist es vom Ursprung her ein einfaches Kommunikationsmittel.

Evolutionär gesehen lachen Affen ähnlich wie Menschen, da sie sich in der Frühzeit mit Lauten verständigt haben. Laut einer Studie der Universität Siena (2010) ist es ursprünglich ein unüberhörbares, rhythmisches Signal für alle anderen, dass ein besorgniserregendes Ereignis vorbei ist. Das Lachen übernimmt zudem die Funktion des „Ich tue dir nichts, du tust mir nichts“ bzw. der Beschwichtigung eines (potenziellen) Gegners. Es steckt an und kann somit ein positives (und friedliches) Gruppenerlebnis erzeugen.

Dagegen wurde Lachen in vielen indigenen Gesellschaften als Kontrollverlust und mangelnde Wachsamkeit gesehen. Wer loslachte, war nicht achtsam, konnte somit nicht gut bewachen und gefährdete die Gemeinschaft.

Im Mittelalter wurde Lachen von der Kirche „verteufelt“, als nicht gottesfürchtig und „heidnisch“ eingestuft. Vor allem in Klöstern herrschte ein Lachverbot, während das „einfache Volk“ scheinbar närrisch über alles lachte, auch dann, wenn armen Seelen auf dem Marktplatz die Nase oder die Ohren abgeschnitten wurden. Über andere zu lästern sowie die Schadenfreude waren sehr weit verbreitet. Das erinnert an den zwielichtigen Volkshelden Till Eulenspiegel. Die Verspottung der Kirche mit so genannten Eselsmessen und Umzügen ist der Vorläufer der heutigen Karnevalsveranstaltungen. Erst später, mit der Aufklärung und den bürgerlichen Umgangsformen, kultivierte sich das Lachen.

Hier lernte unsere Gesellschaft, worüber, wie laut und wie man lachte bzw. in welchen Situationen Lachen tabu ist (bei Beerdigungen, am Sterbebett, wenn sich andere konzentrieren müssen, bei tief bewegenden Ereignissen, bei offiziellen Anlässen, wenn andere zu Schaden kommen etc.). Das Lachen ist freier oder gar freizügiger geworden – im Spiegelbild der Gesellschaft. Ich würde sogar behaupten: Je freier und pluralistischer eine Gesellschaft ist, umso mehr lachen die Menschen „aus freiem Herzen“ – auch über sich selbst.

Andersherum wird Lachen (außer über „Herrenwitze“ und aus Häme oder Schadenfreude) in manchen Gesellschaften (besonders in Diktaturen) als Schwäche betrachtet. Das Lächeln dient in solchen Gesellschaften eher dem Gesichtwahren, so dass es selbst in sehr unangenehmen Situationen vorkommt.

 

Lachen

Lachen ist gesund
Was Lachen bei Ihnen bewirkt.

Lachen schüttet neben Endorphinen auch das Glückshormon Serotonin aus und regt eine bis zu 4‑fache Sauerstoffzufuhr an. Wer richtig losprustet, kann einen Luftausstoß von bis zu 100 km/h erreichen. Vom Gesicht bis zum Bauch beteiligen sich hier bis zu 17 Gesichts- und 80 Körpermuskeln, die wie bei einer inneren Massage für eine gute Durchblutung sorgen. Beim Lachen aktivieren Sie T-Zellen und stärken somit Ihr Immunsystem. Es baut Stress ab, entspannt. Außerdem stimuliert es die linke und die rechte Gehirnhälfte, weil Emotion und Inhalt bei einem Spaß bzw. Witz abgeglichen werden. Stimmen beide nicht überein, so findet das Gehirn den Witz lustig und regt den Körper zum Lachen an.

 Sollten Sie in Ihrem Leben wenig zu lachen haben und an Depressionen, Einsamkeit oder Demenz leiden, kann Lachen auch als Therapie wirken: Hier empfiehlt sich Lachyoga, Lachmeditation oder der Besuch eines Lachclubs. Ansonsten freuen Sie sich auf jede witzige Situation, halten Sie sich mit lustiger Lektüre oder Komödien bei Laune und umgeben Sie sich mit fröhlichen Menschen. Das alles hält Sie gesund.

 

Lächeln im B2C-Bereich

Das Lachen der Call-Center-Mitarbeiterin

„Lächeln ist die beste Art, seinen Feinden die Zähne zu zeigen.“ Chinesisches Sprichwort

Dabei ist Lächeln ein durchaus wohlwollender Gesichtsausdruck. Während es in anderen Kulturkreisen (wie z. B. in Asien) fester Bestandteil des täglichen Miteinanders ist, muss Lächeln bei uns „erzeugt“ werden. In China werden Sie etwa auch angelächelt, wenn Ihr Gegenüber Ihre Frage nicht beantworten kann oder eine Beschwerde entgegennimmt. Man will „sein Gesicht wahren“ und unangenehme Situationen vermeiden. Bei uns belächelt man beispielsweise gerne andere – insbesondere wenn er/sie das Gesicht verliert. Wenn es um das Beschwerdemanagement geht, so ist das bei uns sehr humorlos.

 Wer im Customer Support in der Hotline arbeitet, weiß davon ein Lied zu singen; insbesondere wenn es um Rückerstattung, ausgefallene Züge/Flüge oder um andere (menschliche) Fehler geht. Hier wird geflucht, beschimpft und beleidigt wie auf einem Mittelalter-Jahrmarkt. Dabei sind es nie die Verantwortlichen, die am anderen Ende der Leitung sitzen. Oftmals sind es unterbezahlte Call-Center-Agents in Osteuropa, die Deutschland von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Sie müssen sich mehr mit negativen Energien auseinandersetzen als jeder Therapeut.

Am Telefon zu deeskalieren bzw. die Situation zu entspannen ist ohne Mimik und Unmittelbarkeit ein sehr aussichtsloser Posten. Rein sprachlich mit „Tone & Voice“ direkt ein Gefühl zu übertragen grenzt an eine Meisterleistung. Genau das ist für jeden Kundenservice eine Herausforderung. Deshalb und weil gute Call-Center-Agents ein Kostenfaktor sind, arbeiten große Unternehmen daran, immer mehr auf künstliche Intelligenz umzusatteln.

Im direkten Kundengespräch „live und in Farbe“ ist das (noch?) nicht möglich. Hier merkt Ihnen Ihr Gegenüber sofort an, ob Ihr Lächeln „echt“ oder aufgesetzt ist. Sie sind dann erfolgreich in Ihrem Business, wenn Sie Ihre positive Energie ausstrahlen und damit andere anstecken. Von einem übellaunigen Autohändler möchte niemand einen fahrbaren Untersatz kaufen. Im Restaurant gibt es kein Tip für eine humorlose Bedienung. Wer beim Geschäftsessen zum Lachen in den Keller gehen muss, darf keine dicken Fische im Business erwarten. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die großen Deals in bester Laune und mit einem breiten Lächeln abgeschlossen werden. Alle freuen sich, alle sind glücklich. In diesem Sinne: Sorgen Sie für ein Klima, in dem Humor, Freude und Spaß möglich sind, zum Teambuilding und zur Produktivität beitragen.

Zum Lachen in den Keller?
8 Tipps für ein lächelndes Miteinander

  1. Vermeiden Sie es, in Ihrem Team den Komiker zu spielen und zu erwarten, dass alle per se über Ihre Späße lachen. So etwas geht schnell nach hinten los. Sie werden schwerlich ernst genommen, weder als Führungskraft noch zwischenmenschlich.
  2. Vermeiden Sie Späße auf Kosten anderer oder Zynismus – auch in „moderater“ Form. Das senkt Ihr persönliches Niveau und kommt nicht gut an.
  3. Nötigen Sie Ihr Team nicht, „spaßig“ oder „lustig“ zu sein. Lachen bzw. Lächeln sollte von innen kommen und nicht mit Gruppenzwang einhergehen.
  4. Stellen Sie im Kundenservice positive, humorvolle Mitarbeiter/‑innen ein, die Spaß am Kommunizieren haben. Wer ein Lächeln schenkt, bekommt es zurück und schafft positive Energien.
  5. Schaffen Sie in Ihrem Unternehmen ein sonniges, entspanntes Arbeitsklima, in dem Ihre Mitarbeiter/‑innen entspannt lächeln und auch mal lachen können. Das erzeugt Motivation und Begeisterung, die ansteckt.
  6. Beginnen Sie ein wichtiges Meeting mit einer erheiternden Anekdote oder einer flapsigen Bemerkung. Das lockert die Runde auf und sorgt für eine wohlwollende Stimmung.
  7. Gehen Sie mit positivem Beispiel voran: Beginnen Sie den Tag mit einem Lächeln und muntern Sie Ihr Team auf.
  8. Lachen Sie auch mal über sich selbst. Dadurch zeigen Sie, dass Sie auch nur ein Mensch sind und sich nicht über die anderen stellen.

 

Mit Humor zum Teambuilding

Heiter bis wolkig

„Lachen ist die Sprache der Seele.“ Pablo Neruda

 Gemeinsames Lachen über dieselbe Sache verbindet; ebenso das Lachen über sich selbst. Es lockert die Beziehung zu anderen Menschen auf und schafft Anknüpfungspunkte. Im Team festigt Heiterkeit und Lachen das Gruppengefühl. Bei Geschäftspartner/‑innen hinterlässt es ebenso einen bleibenden positiven Eindruck wie bei Ihrer Kundschaft. In der schriftlichen Kommunikation ist das Smiley das am häufigsten genutzte Symbol. Lächeln bedeutet Frieden, Beschwichtigung, Wohlwollen, Sympathie, Empathie und Motivation. Es setzt hohe positive Energien frei.

Nicht zuletzt deshalb ist es auch im Business wichtig, den Humor nicht zu verlieren. Es gibt aber auch Fallstricke, auf die Sie als Entrepreneur bzw. Führungskraft achten sollten.

Lachen sollte stets eine freie Gefühlsäußerung sein, die spontan und von Herzen kommt. Nur dann ist es gesund und fördert den sozialen Zusammenhalt. Alles andere ist eine Übersprunghandlung, ein verordnetes oder künstliches Lachen, wie bei Witzen von Diktatoren oder (anderen) schwer narzisstischen Führungskräften. Wer hier nicht mitlacht, hat am Ende nichts zu lachen. In diesem Sinne gehe ich davon aus, dass Sie als Leser/‑in großen Wert auf flache Hierarchien und eine entspannte Arbeitsatmosphäre legen, in der nicht jede/‑r über jeden Spaß lachen muss.

Potenzialentfaltungsaufgabe: Bringen Sie andere zum Schmunzeln

Ob ein Witz gut ankommt, hängt stark von dessen Darbietung ab.

Üben Sie sich in Ihrer großen Darstellungskunst mit Mimik, Gestik und Sprache:

  • Treffen sich 2 Jäger – beide tot.
  • Was trinkt eine Führungskraft im Büro? Leitungswasser
  • Das Bürotelefon klingelt. Ein Angestellter hebt ab und fragt: „Welcher Idiot wagt es, mich in der Mittagspause anzurufen?“ Da brüllt der Anrufer: „Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie sprechen? Ich bin der Generaldirektor!“ Der Angestellte erwidert: „Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie sprechen?“ Der Generaldirektor antwortet verdutzt: „Nein.“ Woraufhin der Angestellte sagt: „Na, dann habe ich ja nochmal Glück gehabt“, und auflegt.
  • „Herr Müller, Sie sind das beste Pferd im Stall!“ „Wirklich?“ „Ja, Sie machen den meisten Mist.“
  • Wie erreicht man, dass alle Angestellten pünktlich zur Arbeit erscheinen? Mit 40 Angestellten, aber nur 15 Parkplätzen.
  • Kommt ein Mann in die Werkstatt: „Hallo, ich hätte gerne ein paar neue Scheibenwischergummis für meinen Mercedes S-Klasse.“ Der Mechaniker überlegt und sagt dann: „Okay, fairer Tausch.“

 

Sich selbst positiv motivieren

Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon

 „Warte nicht darauf, dass die Menschen dich anlächeln. Zeige ihnen, wie es geht!“ Astrid Lindgren

Ist Ihr Glas halb voll oder halb leer? Denken Sie an einen Kaktus oder an ein Bonbon? Alles findet in Ihnen selbst statt. Warten Sie nicht auf Ihr Glück, sondern nehmen Sie es selbst in die Hand. Beginnen Sie Ihren Tag morgens entspannt vor dem Spiegel mit einem Lächeln. Alles wird nicht gut, es wird wunderbar! Freuen Sie sich auf die schönen Momente, die auf Sie warten.

 Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Schaffen Sie entspannte Momente, in denen Sie sich auf das Positive besinnen und der Freude freien Lauf lassen. Das gesündeste Lächeln kommt von innen aus Ihrem Herzen und setzt jede Menge positive Energien frei. Wie das genau geht, zeige ich Ihnen gerne in einem meiner Energie-Retreats oder im Business Coaching.

Freude
 Ihr  Eberhard Wagemann 

Energie Retreat Fortgeschritten
Energie Retreat Basic
Special Retreat
Special Reatret
Energie Retreat Basic

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